Juni 2016

Begleiten Sie unsere Reiseexpertin Julia nach Nepal. Weiße Bergriesen am Horizont, herzliche Menschen und ein Reichtum an Kultur & Traditionen bestimmen das selbstständige Land im Einzugsgebiet des Himalaya.

Ihr Chronist

"Liebe Entdecker,

mein Name ist Julia und ich bin Ihre zuständige Einkäuferin u. a. für Nepal.

Die Bilder des verheerenden Erdbebens im April 2015 haben wir wohl alle noch vor Augen. Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert. Die Nepalesen haben mit aller Kraft ihr Land - mehr oder weniger - wieder aufgebaut. Für Sie steige ich am Freitag ins Flugzeug Richtung Kathmandu, um mich selbst von der Lage vor Ort zu überzeugen. Ich bin gespannt, was mich erwartet und lade Sie herzlich ein, mir auf meiner Reise zu folgen.

Jetzt ist die Zeit, nach Nepal zu reisen.

Ihre Julia"

1. - 2. Tag: Anreise und Ankunft in Kathmandu

Nach einer reibungslosen, aber dennoch langen Anreise bin ich dann endlich in Kathmandu gelandet. Erschöpft wurde ich vom Reiseleiter in Empfang genommen und bekam auch schon einen tollen Gruß zur Einstimmung - eine wohl duftende Blumenkette. Riecht nicht nur gut, sondern kühlt auch etwas. Bei 28 °C und strahlendem Sonnenschein ist das schon ganz angenehm.

Der erste Eindruck Kathmandus erscheint mir gut - ich habe wesentlich mehr zerstörte Häuser und Straßen erwartet. Hier und da waren Baustellen zu sehen und teilweise auch noch Ruinen. Aber es scheint, als sei Kathmandu wieder vorzeigbar.

Mal sehen, was ich morgen dazu sage, wenn wir die Stadt näher erkunden. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel ging es auch schon zum Abendessen mit traditioneller nepalesischer Musik & Tanz.

3. Tag: Besichtigungen in Kathmandu

Am frühen Morgen ging es direkt wieder weiter. Zuerst stand der Swayambhunath Stupa, oder auch liebevoll "Affentempel" genannt, auf dem Programm. Und hier wird dann auch schnell klar, dass diese heilige Stätte vom Erdbeben nicht verschont geblieben ist. Wo einmal rechts und links neben dem Stupa kleinere Tempel standen, steht nur noch einer komplett. Dennoch, die Anlage ist einen Besuch wert. Und das wirre und bunte Treiben der Gläubigen bleibt einem in Erinnerung.

Auch auf dem Patan Durbar Square stehen heute nicht mehr alle Tempel. Beeindruckend ist, wie gut die übrigen Tempel noch erhalten sind (auch wenn sie teilweise mit Holzbalken gestützt werden müssen). Soweit das Auge reicht, Tempel und Stupas. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Vor allem die winzigen Details - wie z. B. Schnitzereien in Holzsäulen - sind beeindruckend. Vor dem Mittagessen besuchten wir auch den Bouddhanath Stupa - leider in ein Baustellengerüst gehüllt. Aber die Arbeiter sind fleißig dabei, das so schnell wie möglich wieder abzubauen.

Den Nachmittag durfte ich in der Anlage des Pashupatinath Tempel verbringen. Auch hier wieder überall Tempel, Stupas und Gläubige. Es ist wirklich erstaunlich, welchen Stellenwert die Religion hier hat. Mein Highlight des Tages war meine Unterhaltung mit einem Sadhu - einem Wanderheiligen. Dieser Mann lebt seit 36 Jahren ohne Besitz, hauptsächlich in einem der kleinen Tempel hier. Manchmal pilgert er durch Nepal oder sogar bis nach Indien. Nachts um 3.00 Uhr steht er zum Baden und Beten auf. Dann liest er die Heilige Schrift und nachmittags sitzt er mit anderen Sadhus herum, posiert für Touristen und unterhält sich mit ihnen (zum Glück hatte ich einen Guide als Übersetzer dabei, denn Englisch war nicht seine Stärke).

Ein stimmungsvoller Tagesabschluss war die anschließende Aarti Zeremonie. Eine Lichtzeremonie zum Abendgebet mit Musik und Gesang. Ich wurde von der Stimmung sofort mitgerissen.

4. Tag: Bhaktapur & Dhulikhel

Der heutige Tag startete mit dem Besuch des Changunarayan Tempels. Auch wenn er ziemlich unscheinbar und klein wirkt, ist er für Hindus von großer Bedeutung. Größe ist eben nicht immer alles.

Von dort aus machte ich mich mit dem Reiseleiter auf zu einer kleinen Wanderung bis ins nächstgrößere Bergdorf. Circa 2 Stunden ging es bergauf, bergauf durch Wald und teilweise auch durch Dörfer. Mit den Landschaften, die ich dort genießen durfte, habe ich tatsächlich nicht gerechnet. Es ist alles so grün und es duftet nach Kiefern.

Weiter ging es nach Bhaktapur - der dritten großen Stadt im Kathmandu-Tal. Nach dem wohl verdienten Mittagessen, erkundeten wir die Altstadt. Und hier wurden die Ausmaße des Erdbebens nochmal deutlich. Ein einst wunderschöner Tempel besteht jetzt nur noch aus Ruinen. Dafür ist eine wunderschöne fünfstöckige Pagode fast unversehrt geblieben. Bhaktapur ist besonders bekannt für seine Holzschnitzerei-Kunst. Die Fenster vieler Häuser sind mit so viel Liebe zum Detail geschnitzt. Man will gar nicht wissen, wie lange das gedauert haben muss.

Auch in Dhulikhel haben wir weitere Tempel im Pagodenstil besucht. Am meisten hat mich hier aber die Landschaft beeindruckt. Leider war das Wetter nicht perfekt. Bei guter Sicht kann man sogar Schneeberge des Himalayas im Hintergrund sehen.

5. Tag: Auf dem Weg zum Chitwan Nationalpark

Heute sind wir in den Chitwan Nationalpark gefahren. „Alle Wege führen nach Rom“ sagt man so schön. Ins Kathmandu-Tal führt aber nur ein Weg. Dementsprechend voll war auch die Straße. Aber weil wir zeitig losgefahren sind, ging es doch ganz gut. Die Fahrt zog sich lange hin - die hiesigen Straßenverhältnisse und vor allen Dingen die „Verkehrsregeln“ sind wirklich nicht mit unseren zu vergleichen.

Endlich in unserem Resort angekommen, blieb ein wenig Zeit zum Verschnaufen. Das war auch nötig, denn hier sind es 37 Grad mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.

Am Abend gab es einen interessanten Vortrag über den Chitwan Nationalpark. Und morgen darf ich diesen bei diversen Dschungel-Aktivitäten selbst erkunden.

6. Tag: Chitwan Nationalpark

Um 5 Uhr wurde ich geweckt und noch vor dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Vogelbeobachtung in den Weiten des Nationalparks. Vögel haben wir leider nicht wirklich viele gesehen, dafür aber gehört. Das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt. So ein tolles Vogelkonzert habe ich selten gehört.

Später ging es per Boot über den Fluss und was ich da zu sehen bekam, war einfach unglaublich: Am Ufer lag ein bengalischer Königstiger! Mein Reiseleiter war schon so oft hier und hat vorher noch nie einen gesichtet. Und ich bin das erste Mal hier und sehe direkt einen – so viel Glück muss man erstmal haben. Leider konnte ich ihn mit meiner Kamera nicht so nah heranzoomen wie ich es mir gewünscht hätte. Aber wenn Sie ganz genau hinschauen, finden Sie den Tiger auf Bild 4 dieses Tages. Es ist der kleine braune Punkt in der Mitte des Bildes.

Eine Safari durch den Park darf natürlich auch nicht fehlen. Dabei kreuzten Rhinos, Hirsche und Wildschweine unseren Weg.

Am Abend gab es wieder Musik und Tanz von Einheimischen. Dieses Mal ganz anders als am ersten Abend. In den verschiedenen Regionen des Landes haben die Menschen teilweise unterschiedliche Bräuche und Lebensweisen. Ein Tag voller Ereignisse geht zu schnell vorbei.

7. Tag: Über Bandipur bis nach Pokhara

Heute haben wir wieder viel Zeit auf der Straße verbracht. Die Wege sind lang in Nepal. Aber auch die heutige Fahrt hat sich wieder gelohnt.

Bandipur ist ein kleines Bergdorf auf über 1.000 m Höhe. Die „Altstadt“ hat so viel Charme, hier möchte man länger bleiben. Bei klarer Sicht kann man auch hier die Aussicht auf die Schneeberge des Himalayas genießen (Juni ist wohl nicht die beste Reisezeit dafür).

In Pokhara angekommen, haben wir uns ein wenig umgeschaut. An Sehenswürdigkeiten hat die Stadt nicht wirklich viel zu bieten. Sie ist bei Touristen trotzdem sehr beliebt, da sie als Ausgangspunkt für sämtliche Trekking-Touren durch das Annapurna Massiv gilt. Nichtsdestotrotz ist der Phewa-See einen Besuch wert.

8. Tag: Pokhara

Normalerweise heißt es in Pokhara früh aufstehen, denn nur ein paar Minuten Fahrt den Berg hinauf bietet sich wohl einer der schönsten Sonnenaufgänge der Welt. Ich bin aber zur falschen Zeit hier und wegen der vielen Wolken am Himmel, lohnt sich die Fahrt nicht. Einen Vorteil hatte es: Ich konnte wenigstens ausschlafen und etwas Zeit im Hotel verbringen.

Zum Mittagessen kehrten wir in einem tollen kleinen Restaurant ein. Vom Balkon aus hat man einen perfekten Blick über den Phewa-See. Unglaublich, wie viele Paraglider hier trotz des schlechten Wetters unterwegs sind.

Pokhara ist ja, wie bereits erwähnt, ein beliebter Ausgangspunkt für Trekking-Touren. Deshalb ist dieser Ort nicht ohne Grund für das „International Mountain Museum“ ausgewählt worden. Das Museum ist vielleicht nicht das modernste, dafür sehr interessant. Von der Geologie der Berge, über die Menschen, die in solchen Höhengebieten leben, bis hin zu den Leuten, die die Achttausender tatsächlich bestiegen haben, lernt man eine ganze Menge.

Kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns dann doch noch auf den Weg nach Sarangkot um zumindest den Sonnenuntergang am Aussichtspunkt zu genießen. Aber wieder kein Glück, die Sonne versteckte sich nur hinter den Wolken. Die Aussicht ist trotzdem phänomenal.

9. Tag: Über den Wolken bis nach Kathmandu

Langsam neigt sich meine Reise dem Ende zu. Anstatt wieder 6 Stunden mit dem Bus zurück zu fahren, nehmen wir heute einen 25-minütigen Flug von Pokhara nach Kathmandu. Und hier oben über den Wolken konnte ich dann auch endlich ein paar Schneeberge sehen. Wie schön die Aussicht wohl am Boden sein muss, wenn die Berge sich in ihrer vollen Pracht zeigen.

In Kathmandu hatten wir dann noch etwas Zeit durch das Touristenviertel Thamel zu spazieren. Hier findet man wirklich für jeden noch ein kleines Souvenir. Morgen früh geht es leider schon zurück nach Deutschland - es war eine tolle und eindrucksreiche Reise.

Mein Fazit nach 9 Tagen quer durch Nepal

Es ist ein tolles Land! Ja, hier und da sieht man noch die Zerstörung des Erdbebens vom April 2015, beim Reisen beeinträchtigt das aber nicht. Nepal ist ein Entwicklungsland, dessen sollte man sich bewusst sein. Ich persönlich bin aber wirklich beeindruckt von der Schönheit des Landes und der Gastfreundlichkeit seiner Bewohner. Überall wird man mit einem Lächeln begrüßt.

Nepal ist mehr als nur der Mount Everest und Bergsteigen. Das kulturelle Erbe ist so reich und die Landschaft raubt einem den Atem. Man kann ohne Probleme eine ganze Reise durch Nepal verbringen, ohne auch nur einmal zu wandern. Ob aktiv, entspannt oder kulturhungrig – Nepal hat für Jeden etwas zu bieten!

Und falls Sie sich Sorgen über den Hotelstandard in Nepal machen, kann ich Sie beruhigen. Alle Hotels, die ich gesehen habe (und ich habe mir in jedem Ort mehrere Hotels angeschaut), hatten einen guten bis sehr guten Standard.

Ihr Reiseverlauf

Ihr Urlaubsland: Nepal

Unabhängig und selbstständig liegt das Land inmitten des Einzugsgebietes des Himalaya. Aber was hat Nepal noch zu bieten außer einer reichhaltigen Artenvielfalt an Flora und Fauna und einer spannenden Jahrtausendealten Geschichte?

Im Norden taucht die schneebedeckte Spitze des höchsten Berges des Welt auf - der Mount Everest. Gastfreundliche Menschen im Trubel der Durbar-Plätze und ein Reichtum an Kultur, Tradition und Religion machen das Land zu einem Highlight.

Wussten Sie, dass König Jaksha Malla im 15. Jh. sein Reich in drei Stadtkönigreiche aufteilte? Kathmandu, Patan und Bhaktapur - für jeden der drei Söhne ein eigenes Reich und für Sie 3 spannende Entdeckungstouren.