März 2019

Reisebericht: Island. Standortrundreise auf der Insel aus Feuer & Eis.

Kein Land in Europa ist so berühmt für seine einzigartige Natur wie Island. Unsere Chronistin überzeugt sich selbst von der überwältigenden Schönheit der Insel und entdecken Sie die zahlreichen Klippen, Wasserfälle, Vulkane und Gletscher von Reykjavík aus.

Chronistin über Island
Mein Tipp

Einzigartige Natur auf der Insel aus Feuer & Eis

Berge & Meer Chronistin

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.

Ein sehr weises Zitat von Alexander von Humboldt (1769-1859)

Ich bin Hamburgerin, 50 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder und sammle Reisen. Einmal im Leben Aurora Borealis sehen, dass stand bis dato auf meiner Löffelliste. Jetzt erfülle ich mir diesen Wunsch mit meiner sehr reiselustigen Mama.

Mit Island verbinde ich Gletscher, Vulkane, Weite, Pferde und Elfen. Die Isländer zählen zu den glücklichsten Menschen der Erde. Und genau dorthin möchte ich!

1. Tag

Island wir kommen!

Endlich war es soweit, die Reise nach Island konnte beginnen. Da wir auf Nummer sicher gehen wollten, reisten wir Hamburger schon einen Tag eher in Berlin an. Aufgrund des Flughafenstreiks einen Tag vorher in Hamburg, waren wir doch etwas unruhig geworden. Die Bahn war pünktlich und das Hotel direkt gegenüber vom Flughafen. Was will Frau mehr?

Der Flug Richtung Island war sehr ruhig und beim Landeanflug konnten wir schon erahnen, was Island uns für eine außergewöhnliche Natur bietet. Berge mit Schnee bedeckt und eine karge Landschaft, schwarze Lavafelder und drum herum ganz viel Wasser.

Heutzutage ist es ja möglich, dank des Internets, sich schon vorab über die Wahrscheinlichkeit der Polarlichter zu informieren. Daher war klar, dass es aufgrund der Wetterverhältnisse, die höchste Wahrscheinlichkeit direkt am Anreisetag Aurora Borealis zu sehen zu bekommen.

Gegen 20.30 Uhr machten wir uns dick eingepackt auf den Weg Richtung Westen. Wir fuhren außerhalb der Stadt auf einen Golfplatz, denn dort war es stock dunkel. Hinter einem Berg ließ es sich erahnen, dass sich Nordlichter entwickelten. Alle Handys und Fotoapparate waren in Stellung gebracht und dann tat sich etwas am Himmel. Das Licht bewegte sich wie ein Schweif hin und her. Unsere Erwartung war sehr hoch, da man durch die Medien ein bestimmtes buntes Bild vor Augen hat. Unsere Aurora war sehr blass und grau. Eine halbe Stunde konnten wir das Spektakel am Himmel verfolgen, bis sich Aurora wieder verabschiedete. Das Ergebnis der Handy- und Fotoapparatsbilder war sehr dürftig. Es war nur ein Nebelschleier zu erkennen. Also kaufen wir uns doch eine Postkarte mit unserer Aurora.

2. Tag

Hauptstadt von Island

Der heutige Tag stand im Zeichen von Reykjavik. Morgens ging es los und wir fuhren Richtung Hauptstadt. Es wurden alle Hot Spots mit dem Bus angefahren: Der Hafen, die Oper, die Hallgrimskirche und Perlan. Von Perlan einem ehemaligen Wasserspeicher hat man eine fantastische Sicht auf Reykjavik. Da Perlan noch mehr zu bieten hat, beschlossen wir dieses am vorletzten Reisetag nochmals alleine und in Ruhe zu besuchen.

Da wir keine Whale watching Tour machen wollten, blieben wir auf eigene Faust in der Innenstadt. Das Zentrum umfasst ca. einen Umkreis von 2 Kilometer. Diese hat man in Null Komma nichts durchquert. Es gibt einen kleinen Innenstadtkern mit vielen niedlichen Holzhäusern und diversen Nippes Geschäften und eine sehr große Auswahl an Restaurants. Man darf allerdings nicht den Fehler machen, alles in Euro umzurechnen, dann schmeckt es vielleicht nicht mehr.

Da wir die Taxi Kosten für die Rückfahrt zum Hotel sparen wollten, machten wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vertraut. In Island gibt es die gelben Busse vom Anbieter Strato. Eine Fahrkarte haben wir uns im Supermarkt an der Kasse besorgt, diese waren wieder verhältnismäßig günstig. Die Karte wirft man direkt beim Busfahrer in eine dafür vorgesehen Box. Durch die Fahrt zum Hotel konnten wir nochmals die Weitläufigkeit und die Kargheit der Natur bewundern.

3. Tag

Island, aber Iceland passt besser

Irgendwo im Nirgendwo, diese Redewendung passt total zu Island. Heute haben wir Islands Natur pur erlebt. Dazu gehört selbstverständlich das Naturschutzgebiet Pingvellir mit einem Besuch des Platzes, wo die Unabhängigkeit Islands ausgesprochen wurde. Unterwegs wechselte das Landschaftsbild ständig ab, mal Berge mit Schnee und dann wieder Lavalandschaften mit Moos bedeckt. Island ist sehr karg an Bäumen, dafür kommen immer wieder Flüsse oder Seen, die die Landschaft so einzigartig machen.

Der wohl berühmteste Geysir Strokkur tat uns den gefallen und spuckte mindestens 3 Mal als wir ihn besuchten. Mein Highlight war allerdings der Wasserfall Gullfoss mit seinen tosenden Wassermengen. Das Bild am Rande des goldenen Wasserfalles welches sich bot, war total surreal. Überall drum herum Schnee und dann diese Naturgewalt, einfach unbeschreiblich schön.

Unsere Reiseleiterin Rosa hat uns auf dem Rückweg noch zu einem Bäcker gefahren, der Lavabrot herstellte. Natürlich nicht aus richtigem Lava gebacken, sah aber sehr echt aus. In diesem Einkaufszentrum gab es 2007 ein sehr starkes Erdbeben, dadurch entstand ein sehr langer Riss mitten durch den Laden. Anstatt diesen zu reparieren, wurde eine Glasplatte drüber gelegt. So ist es für alle sichtbar, dass hier die Natur mit unsagbaren Kräften gewütet hat.

Iceland hat viele Gesichter die es zu entdecken gibt.

4. Tag

Eines von 25 Weltwundern...

Eines von 25 Weltwundern...

So steht es auf einem Informationsschild in der blauen Lagune. Im Internet haben wir uns schon vorher informiert, was uns hier erwartet: heißes Wasser in freier Natur, mitten in einem Lava Feld.

Wider Erwarten, war die Lagune nicht überfüllt. Da es ein sehr großes Areal war, hatte man nie das Gefühl es sind zu viele Menschen hier. Es ist ein unbeschreiblicher Moment, wenn man durch die Tür in Badekleidung (es herrschten Minusgrade) direkt ins warme Wasser gleitet. Im Preis eingeschlossen sind eine Kalkmaske und ein Drink an der Poolbar, welche wir natürlich sofort in Anspruch nahmen. Länger als eine Stunde im warmen, an manchen Stellen auch sehr heißen Wasser hält man nicht aus. Der Kreislauf geht ganz schön in den Keller.

Unser Fazit zum Besuch der Lagune ist "Daumen hoch". Gehört unbedingt zu den Dingen, die man auf Island besucht haben muss.

5. Tag

Besuch der Filmkulissen von Game of Thrones

Als wir zuhause erzählten, wir fliegen nach Island, hörte wir sofort "Ja, dort wurde doch Game of Thrones" gedreht. Also wurde das Internet mal wieder unsere Informationsquelle um uns "aufzuschlauen". Die Bilder die über die Filmkulisse zu finden waren, hatten für uns einen mystischen Touch und wirkten sehr surreal.

Morgens in der Früh fuhren wir mit dem Bus Richtung Südküste. Die Landschaft wurde immer abwechslungsreicher. Lavafelder, schneebedeckte Berge und ganz viel Wasser wechselten sich ständig ab. Mal schien die Sonne und im nächsten Augenblick zog sich der Himmel zu und es schneite und hagelte, als wenn es kein Morgen gibt.

Wir besuchten die berühmtesten Wasserfälle von Island, es war ein Naturschauspiel, welches seinesgleichen sucht. Das absolute Highlight war aber der schwarze Strand bei Vik. Hier tobten die Naturgewalten in Form von meterhohen Wellen, die auf das Land zukamen. Stundenlang hätte man hier stehen können, um das Naturschauspiel zu bewundern. Das Ganze war leider nicht lange auszuhalten, da ein eisiger Wind, gemischt mit Hagel, einem doch ganz schön zusetzte. Es war auch nicht ganz ungefährlich so dicht an der Brandung zu stehen, da der Strand sofort tief abfiel und die Strömung so stark war, dass es einen auf das Meer hinausgerissen hätte. Leider hatten doch einige Touristen sich gegen das Lesen der Warnschilder entschieden und mussten dann mit sehr nasser Kleidung ihre Reise fortsetzen. Es gibt immer wieder Menschen, die ihr Leben gerne riskieren, nur um das schönste Foto zu erhalten.

6. - 7. Tag

Tage zur freien Verfügung

Die letzten beiden Tage waren keine Ausflüge geplant, deshalb ging es auf eigene Faust Richtung Reykjavik. Gestern fuhren wir mit dem Stadtbus bis zur Oper, ab dort fährt alle halbe Stunde ein kostenloser Shuttle zum Wonder of Iceland/Perlan.

Wenn man sich für die Entstehung von Island und die Klimaentwicklung und deren Auswirkungen auf unsere Erde interessiert, ist man hier genau richtig. Das Highlight ist eine nachgebaute Eishöhle. Hier bekommt man einen Eindruck, wie ein Gletscher von Innen aufgebaut ist. Es ist schon sehr beeindruckend, was die Natur uns so bietet. Dieser Besuch hat bei uns eine sehr nachdenkliche Stimmung hinterlassen. Wie sieht die Erde in hundert Jahren aus? Was hinterlassen wir unseren Kindern für einen Welt?

Mit doch sehr gemischten Gefühlen sind wir nochmals zur Hallgrimskirka gefahren. Wir hatten ganz viel Glück und erlebten gerade eine Orgelprobe. Diese Musik unterstrich unsere nachdenkliche Stimmung und wir genossen einfach nur in der Kirche zu sitzen und zu zuhören. Irgendwann machte sich der Magen bemerkbar und wir füllten diesen mit einer echten traditionellen Isländischen Fleischsuppe. Sehr schmackhaft!

Der letzte Tag unserer Reise stand unter keinem guten Stern. Auch die Isländer haben ein sehr unterschiedliches Gehaltsgefüge und versuchen dieses mit diversen Streiks zu ändern. Es wurde im öffentlichen Dienst die Arbeit niedergelegt, welches bedeutete, dass die Busse kaum fuhren und in einigen Hotels haben die Angestellten ihre Arbeit niedergelegt. So machten wir uns auf den Weg Richtung Shopping Center, denn diese Buslinie fuhr noch. Kennst Du eins, kennst Du alle. Dieses Sprichwort war hier genau richtig angebracht.

Fazit der Reise

Island ist ein Land, das es lohnt kennen zu lernen. Gerade im Winter zeigt es sich von seiner beeindruckenden Seite. Wir durften alles erleben: Schnee, Hagel, Sturm, Regen und zwischendurch ganz viel Sonne.

Sie möchten auch nach Island reisen?

Mit Berge & Meer Island entdecken