März - April 2016

Unsere Chronistin nimmt Sie mit auf eine Reise durch das Land des aufgehenden Drachen. Vielfältige Landschaften vom Norden bis in den Süden, traumhafte Buchten und Küstenregionen sowie sattgrüne Hochländer und lebhafte Metropolen machen eine Reise durch das Land zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Ihr Chronist

Hallo liebe Leser,

ich bin Elisabeth, 49 Jahre alt und verheiratet. Gemeinsam mit meinem Mann habe ich zwei Töchter (22 und 25 Jahre).

Mein Mann ist Beamter und ich Angestellte im öffentlichen Dienst.

Ich freue mich Ihnen von meinen Erlebnissen aus Vietnam berichten zu können.

Viel Spaß!

1. - 2. Tag: Anreise und Hanoi

Nach dem Flug mit Vietnam Airlines von Frankfurt nach Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon) hatten wir 3.5 Std. Wartezeit am Flughafen bis zum Weiterflug nach Hanoi, der zweitgrößten Stadt Vietnams. Nach der Ankunft am Flughafen wurden wir von zwei sehr gut deutsch sprechenden Reiseleitern in Empfang genommen und in zwei Gruppen, zu 21 und 22 Personen, eingeteilt.

Mit zwei Reisebussen fuhren wir vom Flughafen in die Stadtmitte zu unserem Hotel. Wir checkten ein und hatten 1.5 Std. Stunden Zeit zum Duschen und ausruhen, bevor wir zum Ngoc-Son-Tempel am sagenumwobenem Hoan-Kiem-See fuhren.

Der Ngoc-Son-Tempel (Jadebergtempel) liegt auf einer Insel im Hoan-Kiem See. Der Weg zum Tempel führt über eine anmutige rote Holzbrücke (Brücke der Aufgehenden Sonne). Rund um den Tempel standen zahlreiche wunderschöne Bonsai und es roch nach Räucherstäbchen.

Anschließend erlebten wir einen atemberaubenden Spaziergang durch die 36 Gassen und Geschäfte des traditionellen Viertels in Hanoi. Hier erlebten wir, wie lebendig und quirlig das Treiben in dieser Altstadt ist. Unser Reiseleiter "Kien", der in Deutschland studiert hat, führte uns in die Kunst des "sicheren Straßenüberquerens" in Hanoi ein. Denn bei einem Verkehrsaufkommen von tausenden von Rollern, Fahrrädern und einigen Autos, die sich hupend und drängelnd durch die engen Gassen zwängen, sollte man als Urlauber nicht versuchen, die Straßen eigenmächtig zu überqueren.

In diesen Gassen wird alles feilgeboten, was das Herz begehrt: Dekoratives, Kitschiges, Kleidsames oder auch Essbares. Besonders interessant waren für uns Europäer die Stände, die Obst und Gemüse anboten, welches ich noch nie gesehen hatte, ebenso die Fleisch-Stände, die ihr Fleisch roh auf Tischen an der Straße anbieten.

Einige der Reisegäste nahmen ihr Abendessen in einer der zahlreichen "Garküchen" am Straßenrand ein, andere speisten in einem guten Lokal, nahe des Hotels. Für 15 US$ gab es ein 7 Gänge-Menü der vietnamesischen Küche.

3. Tag: Hanoi

Der Morgen beginnt mit einem reichhaltigen Frühstück im Hotel "Moonview" mitten in der Altstadt von Hanoi. Unser Zimmer liegt im 9. Stock und dennoch ist das ständige Hupen der Roller bereits morgens in der Frühe zu hören. Doch das gehört dazu. Zum Frühstück gab es Toast, Butter, Marmelade, Kuchen, Pancakes, Omelette, sogar Fischsuppe, Beefsuppe, Würstchen, gebackenen Fisch und Hühnchen u. v. m. Hier wurde jeder satt.

Direkt nach dem Frühstück starten wir unsere Stadtrundfahrt mit dem Besuch des Ho-Chi-Minh-Mausoleums. Freitags ist das Mausoleum geschlossen, daher konnten wir es nur von außen besichtigen. Unser Reiseleiter "Kien" erklärte uns, warum Ho-Chi-Minh in Vietnam so verehrt wird und dass alle Vietnamesen "Onkel Ho`s Kinder" sind. Wir gingen durch den Garten, vorbei am Regierungspalast und sahen das spartanisch eingerichtete Wohnhaus Ho-Chi-Minhs. Im Regierungsviertel gibt es keine "fliegenden Händler" mit ihren Ständen an jeder Ecke. Hier ist es aufgeräumter und gepflegte Parkanlagen säumen die Straßen.

Direkt danach stiegen wir in den Bus, um zum Literaturtempel zu fahren. Besonders erwähnen möchte ich unseren Busfahrer und seinen Freund und Helfer, die jedem Gast beim Ein- und Aussteigen behilflich waren. Damit die Stufen nicht zu hoch sind, wurde jedes Mal ein Hocker vor den Bus gestellt und beim Aussteigen reichte man uns die Hand. Im Bus wurden wir mit Wasserflaschen und Erfrischungstüchern versorgt und immer mit einem sehr freundlichen Lächeln begrüßt.

Der Literaturtempel ist eines der best erhaltenen Bauwerke aus landestypischer Architektur. Er stammt aus dem Jahr 1070. Dieser Tempel war die erste Universität Hanois. Er wurde zu Ehren Konfuzius erbaut, hier befindet sich eine Statue von ihm und von seinen vier besten Schülern. Diese Universität war über 800 Jahre Zentrum der konfuzianischen Bildung.

Ein kurzer Halt an der Ein-Säulen-Pagode, die eine der ältesten Pagoden der Stadt ist. Hier wird der barmherzige Buddha verehrt. Viele kinderlose Paare kommen und beten für Nachwuchs. Zwei weitere Gotteshäuser, die traditionelle vietnamesische Kultstätten sind besichtigten wir, den Quan-Thanh-Tempel sowie die Tran-Quoc-Pagode am Ufer des Westsees. Die Einheimischen gedenken hier ihrer Ahnen und beten um die Erfüllung ihrer Wünsche. Auch wir zündeten ein Duftstäbchen an und schickten einen Wunsch zum Himmel. Vor der Tran-Quoc-Pagode saßen am Eingang Frauen, die kleine lebendige Schildkröten und Fische verkauften. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass man diese Schildkröten in den Westsee werfen soll, das bringe Glück. Zwei Mädchen der Reisegruppe kauften je eine Schildkröte, es fiel ihnen aber schwer, die Tierchen in den See zu werfen.

Etwa 20 Minuten führte uns der Weg zum Ethnologie-Museum durch den dichten Verkehr Hanois. Vor der Besichtigung im Museum, genossen wir ein gutes vietnamesisches Essen im Restaurant nebenan für nur 216.000 Dong für zwei Personen (inkl. Getränke - etwa 9 €).

Im Ethnologie-Museum erfuhren wir viel über die Kultur der verschiedenen vietnamesischen Völker. Auf dem Freigelände stehen Originalbauten von Pfahlhäusern, einem Langhaus sowie einem Bauwerk zum Gedenken an die Toten.

Am Abend besuchten wir eine traditionelle Darbietung eines Wasserpuppentheaters, in dem Szenen aus dem Alltag, wie Reisanbau, Fischfang sowie feuerspeiende Drachen oder tanzende Schönheiten gezeigt wurden. Das Puppenspiel wurde von Musikern mit traditionellen Instrumenten und Gesang begleitet. Diese Art des Puppentheaters gibt es nur in Vietnam.

Nach der Rückkehr zum Hotel gingen wir mit anderen der Reisegruppe durch die Gassen der Altstadt. Wir entschieden uns für ein Abendessen in einer der zahlreichen sogenannten Garküchen direkt an der Straße. Mutig nahmen wir auf den kleinen blauen Hockern Platz. Wir wollten unser Essen direkt am Tisch im "Hotpot" zubereiten und so bestellten wir Fleisch, Kartoffeln, Salat und Frühlingsrollen. Im Nu war der ganze Tisch voller Teller mit Zutaten und Soßen und wir begannen, das Fleisch und Gemüse auf dem Hotpot zu grillen. Dies war für uns ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Wir hatten irre viel Spaß dabei und empfehlen diesen Genuss gerne weiter. Für nur 110.000 Dong (knapp 5 € mit Getränken) hatten wir ein reichhaltiges und sättigendes Abendessen. Direkt gegenüber befand sich die "Spülküche", hier standen große Schüsseln in denen das schmutzige Geschirr und Speisereste gesammelt wurden.

4. Tag: Weiterfahrt von Hanoi nach Ninh Binh

Nach einer geruhsamen Nacht in Hanoi, beladen wir früh den Bus und fahren direkt nach dem Frühstück weiter nach Ninh Binh. Das Wetter ist leider nicht gut, es ist sehr diesig und es gibt Sprühregen. Die Sicht ist leider entsprechend schlecht, da die Wolken sehr tief hängen. Das Gebiet um Ninh Binh wird auch das "Ha Long der Reisfelder" genannt. Sieht man die Landschaft, weiß man, warum. In einer sattgrünen Landschaft aus Reisfeldern ragen überall einzelne Kalkfelsen, die wie Zuckerberge aussehen, steil auf. Im Volksmund wird die Gegend auch die "trockene Ha Long Bucht" genannt. Die Kalksteinformationen sind beeindruckend schön. Hätte die Sonne gestrahlt, wäre es nahezu perfekt gewesen. Es gibt in dieser Gegend zahllose Grotten und Höhlen, zwischen den Felsen gibt es Flussläufe und Deiche. Die Reisfelder leuchten hellgrün und überall auf den Reisfeldern arbeiten Bauern mit den hier so typischen Strohhüten.

Unterwegs besuchen wir die altertümliche Zitadelle in Hoa Lu. Das kleine Dorf war einst die Königsstadt (968 - 1009) von Vietnam, heute leben nur noch wenige Menschen hier. Auf den Grundmauern der Königsstadt baute man zwei Tempel zu Ehren von zwei Kaisern, die wir besichtigten. Als wir dort ankamen war die Zitadelle voller Vietnamesen, die einer Spendenübergabe einer großen Firma aus Hanoi beiwohnten und hier beteten.

Unsere Mittagspause fand in Ninh Binh statt. Wir speisten im Garten eines größeren Restaurants unter einem chinesischen Pavillon. Die Spezialität des Hauses ist hier gegrilltes Ziegenfleisch, welches unglaublich zart und saftig war und wirklich sehr zu empfehlen ist. Für umgerechnet rund 5 € pro Person wurden wir alle satt.

An der Hauptstraße Ninh Binhs befanden sich zahlreiche Verkaufsstände, man konnte Souvenirs und Handgemachtes zu günstigen Preisen kaufen. Doch wir freuten uns schon auf die Bootsfahrt zu den Grotten von Tam Coc. Tam Coc bedeutet "3 Grotten". Der Weg dorthin führt über den schmalen grünen Ngo-Dong-Fluss, vorbei an Kalksteinkegeln und grünen Reisfeldern. Je zwei Personen sitzen in einem Metallboot (Sampan) und werden von weiblichen und männlichen Vietnamesen gerudert. Das Witzige daran war, dass alle mit ihren Füßen ruderten und nicht mit den Händen. Eine Weile ließen wir uns fahren, doch dann packte uns der Eifer und wir paddelten fleißig mit, unser Fahrer verstand kein Wort, weder deutsch, noch englisch, doch ich bin mir sicher, dass er erfreut über die Hilfe war. Am Ufer liefen Schweine entlang und schauten uns zu. Natürlich fuhren wir durch alle 3 Grotten unter den Kalksteinkegeln hindurch. Die längste Grotte ist 140 m lang. Die Fahrt dauerte gut 2 Std. bei leichtem Nieselregen bis alle wieder an Land waren. Ich würde diese Bootstour gerne nochmals bei Sonnenschein machen.

Nun wurden wir zu unserem Hotel für diese Nacht gebracht. Ein wahrer Palast. Wir haben eine riesige Suite im 9. Stock mit Wohnzimmer, Schlafzimmer mit Kingsize Bett und ein Bad mit Badewanne und Dusche und natürlich WC. Zum WC muss ich erwähnen, dass in den Hotels in Vietnam neben jedem WC ein kleiner Duschschlauch hängt, mit dem man sich nach dem Toilettengang waschen kann.

Der Tag schließt mit einem gemeinsamen Abendessen mit einer tollen Reisegruppe im hoteleigenen Restaurant. Morgen freuen wir uns alle auf die Ha Long Bucht und hoffen auf besseres Wetter.

5. Tag: Halong-Bucht

Bereits um 6.00 Uhr wurden wir geweckt. Wir fuhren frühzeitig los, da die Fahrt zur Halong-Bucht etwa 4 ½ Stunden dauert. Die Straßen in Vietnam sind sehr voll und der Verkehr fließt langsam. Unterwegs haben wir viele Hochzeiten in festlich geschmückten Zelten direkt an der Straße gesehen. Obwohl Sonntag war, waren fast alle Geschäfte geöffnet.

Unterwegs hielten wir zur Toilettenpause an einer Perlenzuchtfarm. Hier zeigte man uns, wie die Muscheln mit einer kleinen Kugel versehen wurden. Um diesen Fremdkörper herum bildet die Muschel eine schützende Perlmuttschicht . Das dauert etwa zwei Jahre, dann werden die Muscheln aus dem Meer geholt und die wunderschönenen Perlen entnommen. Natürlich wurde auch Perlenschmuck in verschiedenen Güteklassen verkauft. Wir hatten aber keine Zeit, einzukaufen.

Am Mittag wurden wir am Hafen von einem Tenderboot zu unserer Dschunke, der Golden Cruises, gebracht. Unsere Dschunke ist keineswegs die kleine hölzerne Dschunke, die ich erwartet hatte. Sie ist eines der größten Boote. Wir haben eine Kabine mit Balkon, ein goldenes Bett und vergoldete Wasserhähne. Auf jeder Kabine ist eine kleine Dusche mit WC. Niemand von uns hätte ein solch luxuriöses Boot erwartet. Ich bin sogar ein klein wenig enttäuscht, denn ich hatte mich auf eine einfache und schlichte Kabine eingestellt.

An Bord gab es für uns direkt ein Mittagessen mit mehreren Gängen aus verschiedensten leckeren Fischgerichten. Inzwischen war die Dschunke auf Fahrt gegangen. Die Aussicht beim Essen war grandios. Die Halong-Bucht ist eines der sieben Weltwunder und internationales Weltkulturerbe. Der Himmel war bedeckt und es war sehr diesig, die Sicht war leider nicht so gut.

Unser erstes Ziel waren die Grotten unter einem Kalksteinfelsen mitten in der Bucht. Unsere Dschunke ging vor Anker und wir wurden mit dem Tenderboot dorthin gebracht. Diese drei Grotten wurden von Fischern zufällig entdeckt. Wir steigen einige Treppenstufen hinauf und kommen in die erste kleinste Höhle mit Stalagmiten und Stalagtiten, durch einen schmalen Durchlass gingen wir in die zweite größere Grotte, die bunt beleuchtet war. Die dritte Grotte schließt sich direkt an Sie ist riesig groß und so schön beleuchtet. Von einer Plattform aus hat man einen tollen Blick auf einen Teil der Bucht.

Direkt im Anschluss fuhren wir zur Insel "Ti Top", die nach einem Sowjetischen Kosmonauten benannt ist. Es gibt einen Strand mit feinem gelben Sand und einen Kalksteinfelsen, auf den man über 426 Stufen hinauf klettern kann, um die Aussicht zu genießen. Einige unserer Gruppe stellten sich der Herausforderung und stiegen trotz der schwülen Temperaturen hinauf. Die Mühe wurde absolut belohnt. Eine wunderschöne, grandiose Aussicht, die nicht nur bei mir eine Gänsehaut verursachte! Ein wunderschönes Fotomotiv.

Mit dem Tender Boot fuhren wir nun zurück zur Dschunke. Ein reichhaltiges Menü zum Abendessen erwartet uns, jede Menge frischer Fisch. Zum Abschluss des Abends gab es einen kleinen Kochkurs, bei dem uns ein vietnamesischer Koch zeigte, wie Frühlingsrollen "gewickelt" werden. Unsere Reisegruppe hatte viel Spaß dabei, denn jeder, der wollte, konnte sich selbst daran versuchen. Natürlich wurde die Spring Roll selbst verzehrt.

An Deck der Dschunke, ließen wir, mitten zwischen den Kalksteinfelsen, den Tag gemeinsam ausklingen.

6. Tag: Von Hanoi nach Da Nang

Um 6.00 Uhr in der Früh klingelte unser Wecker, denn wir hofften, einen schönen Sonnenaufgang in der Halong-Bucht zu erleben. Leider war es so neblig, dass wir die Kalksteinfelsen kaum sehen konnten, obwohl wir mitten zwischen ihnen ankerten. Der Reiseleiter der zweiten Reisegruppe erzählte, dass er in 15 Jahren nur zweimal Sonnenschein in der Halong-Bucht hatte. Es nieselte mit Regen.

So frühstücken wir zunächst in Ruhe. Direkt nach dem Frühstück wurden wir mit dem Tender Boot im dichten Nebel zu der Tunnelgrotte Hang Luon gefahren, die unter einen Kalksteinfelsen führt. Im Inneren befindet sich ein kreisrunder, kristallklarer See. Das Besondere jedoch waren die zahlreichen Affen, die sich an den Felswänden entlang hangelten. Die Aufregung war groß und einige wünschten sich, ein Äffchen behalten zu können. Es kamen immer mehr Boote und Kajaks durch die Grotte gepaddelt. So fuhren wir zurück zur Dschunke, die um 9 Uhr den Anker lichtete.

Der Nebel löste sich langsam auf und die Felsen kamen zum Vorschein. Die Rückfahrt nach Halong führte durch dieses Archipel von gut 2.000 Kalksteinfelsen, die im Nebel auftauchten und aussahen, als würden sie über dem Wasser schweben. Die sanfte und ruhige Fahrt durch die Halong Bucht war einer jener vollkommenen und mystischen Momente, die man nie vergisst.

An Land wartete bereits unser Bus, der uns nach Hanoi zum Flughafen brachte. Die Fahrt dauerte 4.5 Stunden, unterbrochen von einer Mittagspause bei einem großen Steinmetzbetrieb, der Statuen aus Marmor anfertigt und verkauft. In einer großen Verkaufshalle konnte man jede Menge handwerkliche Artikel (Stickereien, Holzarbeiten, Schmuck, Taschen…) sowie typische vietnamesische Lebensmittel kaufen. Im angeschlossenen Restaurant gab es Mittagessen und Kaffee.

Das Einchecken am Flughafen war vom Veranstalter gut vorbereitet und unser Reiseleiter Kien erledigte alle Formalitäten. Der Flug mit Vietnam Airlines dauerte eine gute Stunde. In Da Nang wartete bereits ein neuer Reisebus mit Begleitung auf uns, um uns zum Hotel zu bringen, welches außerhalb von Da Nang liegt. Die Fahrt dorthin dauerte knapp 1.5 Stunden.

Hier wurden wir mit einem Ingwer-Tee begrüßt. Der Eingang sah klein aus, aber das Hotel entpuppte sich als eine wunderschöne Anlage um einen Pool herum, mit vielen kleinen verwinkelten Häusern. Unser Zimmer war riesig, mit großem Himmelbett, Badewanne, Dusche und Balkon. Hier ließ es sich gut aushalten. Glücklicherweise sind wir zwei Nächte hier. Wir beschlossen noch mit einigen der Gruppe in einer Garküche, die eigentlich eher ein kleines Lokal war, essen zu gehen. Während wir auf unser Essen warteten, krabbelten in Windeseile kleine Geckos über die Wände.

Das Essen war nicht ganz so gut, wie bisher. Aber für umgerechnet ca. 9 € für zwei Personen mit Getränken wurden wir gut satt.

Nun freuten wir uns auf eine ruhige Nacht in unserem Himmelbett.

7. Tag: Hoi An

Wir durften länger schlafen, denn Abfahrt war erst um 9.30 Uhr. Ich nutzte den Pool und ging vor dem Frühstück schwimmen. Das Frühstücksbuffet war reichlich, leider war heute Morgen die Pho (vietnamesische Suppe) bereits alle.

Eine kurze Busfahrt brachte uns zur Stadtmitte, von wo aus wir die Stadtführung antraten. Kien (Reiseleiter) führte uns durch die sehenswerte Stadt Hoi An, die im 16., 17. und 18. Jahrhundert eine der führenden Hafenstädte Südostasiens war. Sie liegt am Fluss Thu Bon und wird landläufig auch Faifo genannt, was so viel bedeutet wie "Geschäfte am Meer". Eine kleine bunte Altstadt mit zahlreichen kleinen Geschäften und Galerien, die Kunst, Kleidung, Schmuck, Pizza u. v. m. anbieten. Ein Eldorado für Souvenierjäger. Diese Stadt besticht durch die bunten Farben, die überaus freundlichen Bewohner und die vielen, vielen bunten handgefertigten Laternen.

Wir besuchten das Tan-Ky-Haus, ein altes Handelshaus, welches seit rund 200 Jahren von einer Familie aus Südchina bewohnt wird. Sie verdanken ihren Reichtum dem Handel mit Tee, Zimt und Areca-Nüssen. Man begrüßte uns mit einer Tasse Tee und Kien erzählte einiges über die Geschichte der Familie.

Anschließend besuchten wir einen chinesischen Tempel, der sowohl japanische, chinesische als auch vietnamesische Einflüsse aufwies und die japanische Brücke über den Thu Bon Fluss. Die 18 m lange überdachte Holzbrücke verband das chinesische mit dem japanischen Viertel von Faifo. Die beiden Affen am japanischen Ende zeigen an, dass der Bau der Brücke im Jahr des Affen 1593 begonnen wurde und zwei Jahre später, im Jahr des Hundes beendet wurde. Dies zeigen die beiden Hunde am anderen Ende der Brücke. Auf der Brücke machten wir ein Gruppenfoto von unserer Reisegruppe (siehe Fotos).

Nach dem Ende der Stadtführung hatten wir 1 ½ Stunden Zeit, durch die Gassen zu schlendern. Wir schauten uns um und gingen vorbei an den kleinen Geschäften, bis wir zur Markthalle, direkt am Fluss kamen. Hier war besonders viel los, denn hier wurden Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse und zahlreiche Kräuter zum Kauf angeboten.

Eine Vietnamesin sprach uns an und fragte uns, wo wir her kämen. Sie sagte, sie mag meinen Teint. Daraufhin bot sie uns an, mit ihr zu kommen. In einer großen Halle befanden sich jede Menge Schneider, die mit bunten Stoffen Werbung machen und uns überreden wollten, etwas schneidern zu lassen. Sie würden uns die Sachen bis zum Abend schneidern und direkt zum Hotel bringen. Wir bedankten uns für ihre freundliche Art, aber lehnten entschieden ab.

Wir beeilten uns, denn nun stand eine Fahrradtour durch die Reisfelder an. Auf der anderen Seite des Flusses erhielten wir Fahrräder. Ein Stück mussten wir noch durch die Stadt radeln, dabei fuhr ein Mädchen der Reisegruppe frontal auf den Eiswagen einer Straßenverkäuferin, die sich selbst sehr erschreckte. Glücklicherweise ist der Kleinen nichts passiert.

Nach einer Weile hatten wir endlich das Stadtgebiet verlassen und fuhren auf einem schönen Radweg durch die Reisfelder. Es war windig, was uns gut tat bei den warmen Temperaturen. Die Sonne sahen wir heute zum ersten Mal. Unser Weg führte vorbei an Teichen, in denen Krabben gezüchtet wurden. Unterwegs sahen wir Wasserbüffel, die genüsslich im Wasser standen und Gras fraßen. Eine gute halbe Stunde fuhren wir über das Land, vorbei an Reisfeldern, Gemüse- und Gewürzplantagen bis wir zu einem Hof kamen. Ein Bauer zeigte uns seine tägliche Arbeit, vom Vorbereiten der Beete bis zum Setzen der Sämlinge. Hierbei hatten wir viel Spaß und jede Menge Gelegenheit, selbst mit zu wirken. Als unser Beet fertig bepflanzt war gingen wir zurück zum Hof, denn dort zeigte man uns, wie vietnamesisch gekocht wird. Man konnte sich selbst am Gasherd versuchen. Beim Kochen der landestypischen Gerichte hatten wir mit dem jungen Koch, der eine tolle Show lieferte, jede Menge Spaß, besonders beim Flambieren der Speisen. Unsere zubereiteten Speisen konnten wir natürlich selbst essen. Für alle gab es ein äußerst leckeres Menü mit frischen Kräutern und Gemüse vom Hof. Die Freundlichkeit und Offenheit der Vietnamesen erstaunt und begeistert uns immer wieder.

Am späten Nachmittag fahren wir zurück zum Hotel und haben den Rest des Abends zur freien Verfügung. Wir entschlossen uns am Abend, mit dem hoteleigenen Shuttlebus nochmals in die Stadt zu fahren, um das bunte Treiben von Faifo zu genießen.

8. Tag: Wolkenpass und Hue

Nach dem Frühstück reisten wir von Hoi An ab, um nach Hue zu fahren. Doch zuvor stoppten wir am Strand von Danang, um die Füße ins Chinesische Meer zu halten. Ein feiner weißer Sandstrand, den wir gerne noch länger genossen hätten.

Wir besuchten das Cham-Museum in Danang, in dem einige der besterhaltenen Reliquien der Cham-Dynastie präsentiert werden. Wegen Umbauarbeiten war allerdings nur die untere Etage geöffnet. Von dort aus traten wir die vierstündige Fahrt nach Hue über den Wolkenpass(Hai-Van-Pass) an. Der Pass stellt eine Wetterscheide zwischen dem Norden und Süden Vietnams dar. Von hier aus hat man eine wunderschöne Sicht auf Vietnams Küstenlinie.

Die Passstraße ist 22 km lang und 496 m hoch. An keiner Stelle des Landes reichen die Ausläufer des Truong-Son-Massivs näher an das Meer heran. Sie erreichen hier eine Höhe von bis zu 1.400 m. Am "Sattel" der Passstraße kann man Zeugen der Kämpfe sehen, die diese Passstraße erlebt hat. Dort stehen Bunker der Amerikaner, Geschützstellungen der Vietcong und Befestigungsanlagen bzw. Wehrtürme der alten Kaiser.Der Wolkenpass machte allerdings seinem Namen alle Ehre und tief hängende Wolken schränkten unsere Sichtweite stark ein. Es gibt seit 2005 alternativ einen Tunnel durch den Wolkenpass, der 6.7 km lang ist.

Auf der anderen Seite des Passes fuhren wir die Serpentinen wieder herunter und benötigten etwa 2 Stunden über Land bis nach Hue. Überall in Vietnam wimmelt es von Mopedfahrern und man glaubt nicht, was alles per Moped transportiert wird. Wir haben gesehen, dass ganze Schränke, 5 m lange Dachrinnen, ein lebendiges, ausgewachsenes Schwein, Hühner in Käfigen, Karton, quasi der gesamte Hausstand transportiert wurden.

In Hue besichtigten wir zunächst die königliche Zitadelle. Beim Aussteigen aus dem Bus erwartete uns jedoch eine Horde wild gewordener Vietnamesinnen, die uns Hüte für 100.000 Dong verkaufen wollten. Wir kauften uns Hüte, entweder einen typischen Hut aus Palmblättern oder einen faltbaren Hut, denn es war inzwischen sehr heiß geworden (32 Grad im Schatten). Beim Bezahlen gab es unter den Verkäuferinnen ein Geschrei und eine der Frauen griff in das Portemonnaie meines Mannes, um Geld heraus zu holen. Eine andere Frau behauptete, wir hätten einen Hut nicht bezahlt. Erst Kien, unser Reiseleiter (siehe Foto) konnte den Tumult aufklären und die wild gewordenen Damen wieder besänftigen. Überhaupt sind wir sehr froh, dass unser Reiseleiter uns immer wieder behilflich ist, denn auch mit der englischen Sprache kommt man oftmals nicht weiter.

Die alte Kaiserstadt wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet und ist der verbotenen Stadt in Peking nachempfunden. Das 5,2 km² große Areal umfasst Befestigungswälle, Kanäle, Tore und Gärten. Einst gab es hier 136 Gebäude, die aber zerstört wurden. Am Haupttor stehen 9 magische Kanonen, die die vier Jahreszeiten und die fünf Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Metall und Holz) repräsentieren, die aber nie zum Schießen gedacht waren.

Nach der Besichtigung in glühender Sonne warteten bereits 23 Rikscha-Fahrer auf uns, die uns in einer einstündigen Tour entspannt durch die Stadt fahren sollten. Entspannt war ich dabei allerdings nicht, denn der unglaubliche Verkehr (Roller und Autos) und die rigorose Missachtung von Verkehrsregeln trieben mir zusätzlich den Schweiß auf die Stirn. In einigen Seitenstraßen konnte ich die Fahrt eher genießen. Doch plötzlich blieben alle am Seitenstreifen stehen und schauten wartend zurück. Die Fahrer zählten immer wieder durch. Grund dafür war mein Mann, der mit seinem Fahrer den Platz getauscht hatte und selbst gefahren ist, während sein Rikscha-Fahrer entspannt vorne saß. Allerdings hat mein Mann so feste gestrampelt, dass die Kette des Fahrrads runterfiel. Erst nachdem ihm ein zweiter Fahrer zur Hilfe eilte, konnte das Problem behoben werden und die Fahrt ging weiter. Nach einer Stunde war das Erlebnis beendet und meine Befürchtungen, dass mein Fahrer kollabierte, da er so mager und auch älter aussah, erwiesen sich als haltlos. Jeder Fahrer bekam einen Tip (Trinkgeld) in Höhe von 50.000 Dong. Eine Fahrt in einer Rikscha zählt auf jeden Fall zu den Dingen, die man in Vietnam unbedingt gemacht haben sollte. Die Fahrer sind wahre Meister im Verkehr und noch dazu überaus freundlich.

Der Bus fuhr uns zurück zum Hotel und wir hatten Zeit zum Duschen, denn das Königliche Abendessen stand auf dem Programm (im Rahmen des zu gebuchten Ausflugspaketes). In einem vietnamesischen Restaurant wurden wir in einem festlich ausgeschmückten Raum herzlich begrüßt. Alle bekamen höfische Gewänder mit Kopfbedeckungen über gezogen. Mein Mann und ich mussten die königlichen Kleider mit Kronen anziehen und mussten auf dem Thron Platz nehmen. Der Raum war zwar klimatisiert, dennoch schwitzten alle unter den Gewändern. Wir hatten sehr viel Spaß beim mehrgängigen Menü und es wurden jede Menge Fotos gemacht. Vier junge Vietnamesinnen und Vietnamesen begleiteten uns mit Livemusik auf typischen Instrumenten.

Ein rundum gelungener und lustiger Abend in einer lustigen Reisegruppe.

9. Tag: Hue

Das Frühstück im Hotel war sehr reichhaltig, es gab jede Menge Obst, Pho (vietnamesische Suppe), Eier, Omelett, gebratene Nudeln...

Es sollte ein heißer Tag werden mit bis zu 34 °C. Im Bus beglückwünschten wir zunächst zwei Mädels unserer Reisegruppe, die Geburtstag hatten. Unser Reiseleiter Kien hatte Süßigkeiten, Reisschnaps und zwei Rosen für die beiden Geburtstagskinder besorgt. Natürlich gab es ein Ständchen, bevor wir den Tag mit dem Besuch des quirligen Dong-Ba-Marktes starteten.

Die Stände waren dicht unter einem Dach gedrängt, die Waren hoch gestapelt, sodass kaum Platz für die Verkäufer blieb. Es gab alle erdenklichen Waren. Wir kauften einen typischen Hut aus Palmblättern, dessen Innenseite bestickt ist. Diese Hüte werden hier hergestellt. Wir gingen weiter, um das Flair des Marktes zu erleben. Doch die Verkäuferin lief ständig hinter uns her, um uns zu überreden, ihrem zweiten Stand mit Seidenstoffen zu besuchen. Jedes Mal, wenn wir uns umdrehten, stand sie wieder dort. Wir kauften ein paar Mitbringsel. Unter den Zeltplanen war es unglaublich heiß und wir waren froh, als wir wieder zum klimatisierten Bus zurückgehen konnten.

In glühender Hitze besuchten wir ein typisches Gartenhaus, das nach den Regeln von Feng Shui erbaut ist. Im Garten zeigte uns Kien typische Pflanzen des Landes, wie z. B. Ingwer, Mango, Papaya, Zimt, Jack Frucht und vieles mehr. Im Haus wurde uns grüner Tee in winzigen Tässchen serviert.

Das Wahrzeichen von Hue, die Thien-Mu-Pagode, war unser nächster Anlaufpunkt. Die buddhistische Pagode mit ihren sieben Stockwerken steht am nördlichen Ufer des Parfümflusses und ist eine der höchsten Pagoden Vietnams. Von hier aus startete die einstündige Bootsfahrt auf dem Parfümfluss.

Der Parfümfluss oder auch Fluss der Wohlgerüche erhielt seinen Namen aufgrund der vielen Blüten, die in mancher Jahreszeit hier auf dem Fluss treiben. Außerdem wurden auf dem Fluss früher Edelhölzer wie Zimtbäume und Sandelholz transportiert. Trotz des wenigen Fahrtwindes war es unglaublich heiß auf dem Boot und wir versuchten alle, uns so wenig wie möglich zu bewegen, um nicht noch mehr zu schwitzen. Nach einer Stunde Fahrt gingen wir von Bord, um das Kaisergrab von Minh Mang zu besichtigen.

In der Nähe von Hue gibt es sechs Kaisergräber, wir besuchten jedoch nur dieses eine Grab, denn inzwischen waren alle bereits gesättigt von Tempeln und Pagoden. Der Bau des Grabmals wurde bereits zu Lebzeiten des Kaisers begonnen, Geomanten berechneten die beste Lage für das Grabmal. Hierbei spielten himmlische wie auch irdische Strömungen, aber auch Wind- und Wasserverhältnisse eine Rolle. Am Eingang befindet sich der Ehrenhof mit einer "Geisterallee" aus steinernen Mandarinen sowie Elefanten und Pferden. Diese Figuren beschützen den Kaiser und geben ihm das letzte Geleit. Es folgt ein erhöhter Stelen-Pavillon, auf einer großen steinernen Tafel wurden die Taten und Tugenden des Kaisers eingraviert.

Über drei Brücken gelangt man über den künstlich angelegten "See der Makellosen Klarheit" zum Minh-Lau Pavillon. Von hier aus führt eine weitere Brücke über den "See des Zunehmenden Mondes" zum eigentlichen Grabmal. Man musste 36 Stufen hinauf steigen. Ein schweres Bronzetor ließ ein weiteres Vordringen zum Grabmal nicht zu.

In glühender Hitze entschlossen wir uns, zum Hotel zurück zu fahren und den Rest des Tages zu entspannen. Unser Hotel hatte einen kleinen Pool auf dem Dach. Diesen wollten wir nutzen.

Am späteren Abend gingen wir mit anderen der Reisegruppe durch die Straßen der Stadt, um etwas zu Essen. Wir suchten eine Garküche, doch leider gab es keine Garküche wie in Hanoi. In einem Lokal an der Straße aßen wir Hotpot, eine Suppe, die am Tisch in einem Topf zubereitet wurde. Um 22.30 Uhr gingen wir zu Bett, denn um 5.30 Uhr mussten wir bereits wieder aufstehen.

10. Tag: Hue - Saigon

Um 5.30 Uhr wurden wir geweckt. Um 7.00 Uhr war Abfahrt zum Flughafen von Hue, denn um 9.30 Uhr startete unsere Maschine von Vietnam Airlines nach Ho-Chi-Minh-City (Saigon).

Einige unserer Reisegruppe wurden von Montezumas-Rache ereilt, d. h. Durchfall. Leider waren wir auch betroffen. Vermutlich waren die Eiswürfel der Cocktails, die wir am Abend zuvor getrunken haben, Schuld daran. Aber wer kann das genau nachvollziehen. Auf dem Weg zum Flughafen hielten wir an einer "Apotheke" und Kien kaufte eine größere Menge Tabletten gegen Durchfall ein, die er direkt im Bus an die Betroffenen verteilte. Am Flughafen wurde die Wartezeit zum Einkaufen von Souvenirs genutzt. Diesmal startete die Maschine pünktlich und der einstündige Flug war schnell vorbei.

In Saigon wurden wir direkt am Flughafen von einem neuen Busfahrer abgeholt und begannen mit der Stadtrundfahrt. Saigon wurde als Perle des Orients bezeichnet. Diese Stadt ist mit großen Schritten dabei, sich als glitzernde Metropole des neuen Jahrtausends zu entwickeln. Inzwischen leben 10 Millionen Vietnamesen hier und es gibt 5 Millionen Roller. Die Stadt ist längst nicht so schmuddelig und chaotisch wie Hanoi. Die Straßenzüge sehen aufgeräumter und wesentlich sauberer aus. Auch die Rollerfahrer halten sich im Großen und Ganzen an Verkehrsregeln, was in Hanoi niemanden interessiert hat.

Ein Abstecher zum Binh-Tay-Markt lädt zum Shoppen ein. Der "Uhrturm" des Marktes ist ein Wahrzeichen Saigons. Die Markthallen wurden 1914 von den Franzosen errichtet und bilden noch heute den Verkehrsknotenpunkt des Zentrums. Auf dem größten Markt der Stadt gibt es fast nichts, was sich nicht hier finden lässt. Wir drängten uns durch die engen Gassen zwischen unglaublich vielen Waren hindurch. Es wurden Cashew-Kerne, Obst und Kaffee, sowie Tee eingekauft.

Anschließend besuchten wir die reich verzierte Thien-Hau-Pagode in Cho-Lon im chinesischen Stil sowie den Palast der Wiedervereinigung oder auch Präsidentenpalast. Am 30.04.1975 brachen hier zwei nord vietnamesische Panzer durch die eisernen Tore und zwangen den Präsidenten zur Kapitulation. Später fanden die Gespräche zur Wiedervereinigung um 1975-1976 im Palast statt. Heute wird der er für Empfänge, Kongresse und Ausstellungen genutzt. Wir besichtigten die einstige Kommandozentrale im Bunker im Keller des Gebäudes.

Das Kriegsmuseum war der letzte Anlaufpunkt des Tages. Es gibt unzählige verstörende Fotos und Dokumente - natürlich nur aus vietnamesischer Sicht. Außerdem wurde das unmenschliche Gefängnissystem mitsamt Guillotine, die noch Ende der 1950er Jahre zum Einsatz kam, und Tigerkäfige, in denen Häftlinge den letzten Rest an Freiheit einbüßten, nachgebaut. Tatsächlich ließen sich einige Besucher vor der Guillotine prahlerisch fotografieren. Nach dem Besichtigen der ersten Etage mit grausamen Fotos und nach dem Besichtigen des Gefängnisnachbaus waren wir so verstört, dass wir die Besichtigung abbrachen.

Der Abend stand jedem zur freien Verfügung und wir versuchten, uns von Montezumas Rache zu erholen.

11. Tag: Mekong-Delta

Früh am Morgen starteten wir unseren Tagesausflug. Bevor wir ins Mekong-Delta fuhren besichtigten wir zunächst das Kolonialviertel der Stadt Saigon. Die Kathedrale "Notre Dame", ein neoromanischer Backsteinbau, wurde 1877 - 1883 von den Franzosen erbaut. Das gesamte Baumaterial der Kirche, wurde per Schiff von Frankreich nach Vietnam gebracht. Die Kirche ist für eine katholische Kirche sehr schlicht. Rechts und links des Eingangs waren zahlreiche Gedenktafeln der Spender angebracht. Die Kirche finanziert sich ausschließlich von Spenden. Direkt an den Säulen waren TV-Monitore angebracht. Der Pastor spricht kein vietnamesisch, nur Englisch, daher wird seine Predigt in vietnamesischer Sprache auf die Monitore übertragen. Es gibt keine Gesangsbücher, die Liedtexte werden ebenfalls auf den Monitoren angezeigt.

Direkt nebenan befindet sich das Postamt, welches von Gustav Eiffel erbaut wurde. Ein wunderschönes Gebäude ebenfalls im Kolonialstil. Zwischen Postamt und Kathedrale wurde vor ca. 7 Monaten das erste und bisher einzige McDonalds Vietnams eröffnet. Auf dem Platz vor dem Postamt wurden ca. 40 Hochschulabsolventen fotografiert außerdem sahen wir drei Hochzeitspaare. Zu Fuß erkundeten wir das schönste Viertel Saigons, vorbei am bekannten Rex-Hotel und dem Staatstheater. Das Hotel diente im Krieg als Nachrichtenzentrale der US-Armee. In dieser Gegend könnte man denken, man befände sich in Paris. Bevor wir wieder in den Bus stiegen, besuchten wir ein Nobel Einkaufszentrum (Gucci, Boss…).

Nach einer gut 2-stündigen Fahrt kamen wir in Ben Tre, der Provinz der Kokosnüsse, an. Jährlich werden hier über 200 Mio. Kokosnüsse geerntet. Diese Provinz besticht durch die üppige Vegetation an den Mündungsarmen des Mekong. Wir stiegen in ein hölzernes Ausflugsboot und fuhren auf einem breiten Seitenarm des Mekong. Unterwegs sahen wir große dick mit Kokosnüssen oder Zuckerrohr beladene Boote.

An einer Ziegelei gingen wir an Land und Kien erklärt uns, wie Ziegeln für den Hausbau in mühsamer Handarbeit gefertigt werden. Der große ovale Brennofen wird mit Reisspelzen beheizt und muss ständig überwacht werden, damit das Feuer nicht ausgeht oder es zu heiß wird und die Gefahr eines Brandes besteht. Die Fahrt ging weiter durch enger werdende Kanäle des Mekong-Deltas. Die Palmen-Urwälder rückten immer dichter zusammen. Der Wasserstand war niedrig, was man an den Stämmen der Palmen gut sehen konnte. Viele Boote lagen am Rand im Trockenen.

Zu Beginn unserer Bootsfahrt war Ebbe. Der Mekong mündet mit seinen vielen Seitenarmen in das Südchinesische Meer. Die Menschen hier leben von und auf dem Wasser, jede noch so kleine Hütte besitzt einen Zugang zum Wasser. Während der Regenzeit steigt der Mekong an und setzt weitere Gebiete des Deltas unter Wasser. Bei Hochwasser ändert er einfach seine Fließrichtung, das Wasser fließt nicht mehr in das Chinesische Meer sondern es fließt zurück bis zum Tonle-Sap-See in Kambodscha (natürliche Stauregulierung). So kommt es nicht zu verheerenden Überflutungen.

Wir legten an einigen kleinen Hütten an. Wir konnten zuschauen, wie aus Kokosnüssen leckere Kaubonbons in mühevoller Arbeit gekocht wurden. Wir durften die noch warmen Bonbons kosten, die in Reispapier gewickelt waren. Es gab einen kleinen Verkaufsstand, an dem wir einkauften. Neben den Bonbons gab es noch Handgearbeitetes aus Palmholz, Kokosschnaps, getrocknete Bananenchips, Kokoschips und Süßkartoffel-Chips. In zwei Käfigen lagen zwei Schlangen, die hier gefangen gehalten wurden. Die Tiere taten mir sehr leid.

Als alle Einkäufe getätigt waren ging die Fahrt weiter bis Cal Son, wo wir von Bord gingen und auf ein Tuctuc umstiegen (Motorrad-Taxi). Mit drei Tuctucs fuhr unsere Reisegruppe durch Reisfelder, vorbei an Kokosbaumplantagen und Wasserkanälen. Nach etwa 20 Minuten brachte der Fahrer uns zu Bambushütten, die mit Palmblättern gedeckt waren. Hier sollten wir ein ganz besonderes Mittagessen erhalten. Es gab gebackene Bananenblüten, Pho (Suppe), Riesengarnelen, Elefantenohrfisch, Reis und Obst. Unser Reiseleiter hatte uns berichtet, dass man in dieser Gegend Ratten isst. Fast alle der Gruppe waren fasziniert und angeekelt zugleich und wollten sie unbedingt auch probieren. So hatte Kien für uns telefonisch zusätzlich Ratte bestellt. Die Aufregung war natürlich groß als wir die zubereiteten Ratten auf dem Teller liegen sahen. Bis auf 6 Personen unserer Gruppe probierten die anderen freiwillig das Rattenfleisch. Es war schwierig zu essen, an den vielen kleinen Knochen gab es wenig Fleisch. Aber sie schmeckte gar nicht schlecht. Man musste sich nur überwinden. Direkt neben unserem Tisch huschte zu unserem großen Vergnügen eiligst eine Ratte vorbei.

Ein kleiner Verdauungsspaziergang durch die Palmenwälder führte uns zurück zu einem Seitenarm des Mekong. Hier stiegen wir in ein traditionelles Sampan-Boot ein. Eine Frau stand auf dem Boot und ruderte fast lautlos und ruhig durch die schmalen Seitengassen des Mekong zurück zum Motorboot. Die Sonne schien und es war ein wunderschöner Moment. Erstaunlicherweise gab es keinerlei Moskitos oder Insekten. Inzwischen war die Flut gekommen und die Wurzeln der Palmen lagen unterhalb des Wasserpegels. Unser größeres Motorboot war überdacht, nun passten wir aber nicht mehr unter den kleinen Brücken hindurch. Der Fahrer löste eine Halterung am Gestänge und das Dach konnte so verschoben werden, dass wir uns darunter flach ducken mussten, was für weitere Erheiterung sorgte.

Wir genossen die Fahrt durch die Wasserkanäle bis zum Ausgangspunkt, wo bereits unser Bus wartete. Die zweistündige Rückfahrt zum Hotel sorgte immer wieder für Spaß und Gelächter bei dem Gedanken an unser "besonderes Mittagessen". Dieser Tag war ein Highlight der Reise und alle stimmten zu, dass es ein besonders schöner Tag war.

Am Abend gingen wir ein Stück durch die Straßen nahe dem Hotel, um eine Kleinigkeit in einer Garküche zu essen. An einem Haus saßen viele Vietnamesen auf kleinen blauen Hockern an der Straße. Wir dachten, dass es hier sicherlich gutes Essen gibt und wir wollten dort essen. Doch dann entdeckten wir den geschmückten Sarg, der dort aufgebahrt war. Vermutlich war dies eine Trauerfeier, der wir lieber doch nicht beiwohnen wollten.

Einige Häuser weiter fanden wir ein kleines Lokal. Dort wurden wir von 10 jungen Frauen bedient, die sich um jeden Einzelnen kümmerten. In einem Aquarium schwammen einige große Fische und als einer der Fische herausgefischt wurde und in die Küche gebracht wurde, gab es bei der kleinen Paulina aus der Reisegruppe Tränen. Glücklicherweise hat der Koch es sich doch noch anders überlegt und den Fisch wieder zurück in das Aquarium gebracht.

12. Tag: Die Tunnel von Cu Chi

Schon sehr früh wurden wir geweckt, denn um 7 Uhr war Abfahrt zu den Tunneln von Cu Chi. Eine etwa 80 km lange Strecke musste bewältigt werden. Unser Busfahrer war an diesem Morgen sehr rasant unterwegs. Ständig überholte er hupend. Nach 1.5 Stunden Fahrtzeit kamen wir am Ziel an. Es war noch nicht viel los. Am Parkplatz schauten wir uns um und sahen eine breite Fläche Grünpflanzen, die sich seitwärts verschob. Das sah sehr seltsam aus. Dann erkannten wir, dass das ein Fluss ist und die Wasseroberfläche komplett mit Wasserlinsen bedeckt war. Durch die Fließbewegung des Wassers, sah es so aus, als würden die Pflanzen sich seitlich verschieben.

Die Tunnel von Cu Chi sind ein Symbol für den Widerstand der Vietnamesen gegen Fremdbestimmung und Unterdrückung. Die ersten Tunnel wurden 1948 gegen das französische Kolonialregime in den roten Lehmboden von Cu Chi getrieben. Die Bauern versteckten in ihnen ihre Vorräte und Waffen und manchmal auch sich selbst und ihre Familien.

Eineinhalb Jahrzehnte später richteten die Amerikaner das Hauptquartier ihrer 25. Division kurz vor den Toren Saigons in Cu Chi ein. Sie glaubten nicht im Traum daran, dass sich unter ihren Füßen eine große Gruppe Partisanen versteckt hielt. Das Tunnelnetz war inzwischen über Hunderte von Kilometern angewachsen und reichte bis an die Grenze nach Kambodscha und Saigon. Die Tunnel waren auf 3 Etagen bis zu 10 m tief. Teilweise befanden sich die Eingänge unter der Wasseroberfläche. Andere Tunneleingänge waren in den Wäldern so gut versteckt, dass nur die Partisanen sie finden konnten. Die Eingänge waren mit Bambusblättern und Laub abgedeckt und so klein, dass kein US Soldat hätte hinein kriechen können. Es gab Feldküchen, deren verräterische Dunstabzüge 100 m entfernt, gefiltert den Rauch ableiteten. Es gab Lazarette, Waffenarsenale, Schlafsäle, Werkzeugdepots, Frischwasserbrunnen, Feldküchen, Vorratslager und sogar Pagoden. Ein ganzes Heer von Widerstandskämpfern versteckte sich in den Tunneln, manchmal sogar Wochen oder Monate.

Als die Amerikaner die Tunnel entdeckten, versuchten sie die Partisanen auszuräuchern. Sie setzten Entlaubungsmittel ein, um die Eingänge sichtbar zu machen. Auch Giftgas und Napalm wurde eingesetzt, doch nichts half. Kleinwüchsige Soldaten wurden in die Tunnel geschickt, kamen aber meist mit durchgeschnittener Kehle oder zerstückelt wieder ans Tageslicht. Deutsche Schäferhunde wurden in die Tunnel geschickt, doch die Partisanen führten sie mit Chilli Pulver und mit amerikanischem Rasierschaum an der Nase herum. Allerdings sind in den Tunneln auch mehr als 10.000 Partisanen selbst umgekommen. Die Partisanen schützten ihre Tunnel zusätzlich mit einfachen aber effektiven Fallen, die die Soldaten der Amerikaner entweder töteten oder schwer verwundeten.

Zunächst sahen wir einen Propagandafilm über die Heldentaten der Partisanen (in Deutsch), bevor wir das Gelände betreten konnten. Die Eingänge waren so klein, dass nur ein Kind hinein passte. Ein 90 m langes Stück des Tunnels wurde auf 1,20 m Höhe und 0,80 m Breite erweitert, damit die Touristen durchkriechen konnten. Eine sehr bedrückende Vorstellung, in solchen Tunneln mehrere Wochen leben zu müssen. Heute ist ein großer Teil der Tunnel eingestürzt.

Es gab auch einen Souvenirshop auf dem Gelände, bei dem man für einige Dollar mit echten Waffen und Munition schießen konnte. Wir waren der Meinung, dass das nicht wirklich hier hingehört und gingen schnell weiter.

Leider war dies der letzte Ausflug unserer Reise. Am Mittag wurden diejenigen der Reisegruppe am Hotel abgeholt, die noch 4 Tage Badeverlängerung zugebucht hatten. Mit einem Bummel in der Stadt von Saigon vertrieben wir uns die Wartezeit bis zum Abflug.

Mein Fazit der Reise:

Diese Rundreise zeigt einen erlebnisreichen Einblick in eine uns fremde Kultur. Wir wurden jederzeit höflich und respektvoll behandelt. Wir hatten immer das Gefühl, Willkommen zu sein. Die Reise war perfekt organisiert. Die Hotels waren sehr gut. Wir hatten einen so hohen Standard nicht erwartet. Mein Lieblingshotel befand sich in Hoi An, eine traumhaft schöne Hotelanlage mit einem tollen Pool in der Mitte. Die Übernachtung auf der Dschunke war für uns alle unerwartet luxuriös.

Die verschiedenen Ausflüge waren ebenfalls perfekt organisiert und es kam niemals zu Wartezeiten oder Problemen. Das königliche Abendessen war ein besonderer Spaß für alle in der Reisegruppe.

Unser Reiseleiter „Kien“, ein junger Vietnamese, der 3 Jahre lang in Berlin studiert hat, war jederzeit hilfsbereit und ansprechbar. Er hat uns wahnsinnig viel über Land und Leute erzählt, niemals hätten wir diese Informationen in einer selbst organisierten Reise erhalten. Wir haben uns sehr wohl in der Reisegruppe gefühlt.

Mit Insekten gab es keine Probleme, das Mittel gegen Mückenstiche haben wir umsonst mitgenommen. Reisende sollten aber unbedingt Medikamente gegen Durchfall und Übelkeit einpacken.

Überall konnte mit Euro oder auch Dollarnoten bezahlt werden. Wer sein Geld bereits in Deutschland tauschen möchte, dem raten wir, nicht in Dong, sondern in möglichst kleine Dollar-Noten zu tauschen. Oder man bezahlt in Vietnam mit 5 oder 10 Euro Scheinen, das Wechselgeld wird immer in Dong zurückgegeben.

Unsere Einstellung zu Vietnam hat sich grundlegend geändert und wir empfehlen diese Reise sehr gerne weiter.

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise
Linienflug mit Zwischenstopp von Frankfurt nach Hanoi.

2. Tag - Hanoi Ankunft in Hanoi und Empfang durch Ihre Reiseleitung. Vor dem Check-in im Hotel sehen Sie den tausend Jahre alten Literaturtempel, eines der best erhaltenen Bauwerke landestypischer Architektur. Im Jahr 1070 gegründet, war dieser Tempel die erste Universität Vietnams. Wussten Sie, dass dieser zu Ehren des chinesischen Philosophen Konfuzius erbaut wurde? Am Nachmittag unternehmen Sie einen Spaziergang durch das traditionelle Viertel der "36 Gassen und Geschäfte" und schlendern vorbei am sagenumwobenen Hoan-Kiem-See und am Ngoc-Son-Tempel. Am Abend nehmen Sie auf Wunsch ein Essen in einem typischen lokalen Restaurant ein (vor Ort buchbar, ca. 15 US$ pro Person).

3. Tag - Hanoi
Heute lernen Sie die Hauptstadt Vietnams auf einer Stadtrundfahrt näher kennen. Sie sehen u. a. das Ho-Chi-Minh-Mausoleum (von außen), ein traditionelles Pfahlhaus und die Ein-Säulen-Pagode, eine der ältesten Pagoden in Hanoi. Außerdem besichtigen Sie zweie typische Gotteshäuser, den aus dem 11. Jh. stammenden Quan-Thanh-Tempel sowie die Tran-Quoc-Pagode. Die am Ufer des Westsees gelegenen Tempel sind traditionelle vietnamesische Kultstätten, die den Einheimischen zum Gedenken an ihre Ahnen dienen. Am Nachmittag steht der Besuch des Ethnologie-Museums auf dem Programm, bei dem Sie näheres über die verschiedenen Völker Vietnams erfahren. Lassen Sie sich am Abend von einer traditionellen Darbietung eines Wasserpuppenspiels in den Bann ziehen. Diese Form der Unterhaltung, die auf faszinierende Art und Weise Geschichten aus der Vergangenheit des Landes erzählt, gibt es nur in Vietnam.

4. Tag - Hanoi - Ninh Binh (ca. 130 km)
Am Morgen fahren Sie nach Ninh Binh. Das Gebiet trägt den Beinamen "Halong Bucht der Reisefelder". Sie fragen sich warum? Das entsprechend geprägte Landschaftsbild wird Ihnen die Antwort geben. Während der Fahrt besuchen Sie die altertümliche Zitadelle in Hoa Lu. Das heute winzige Dorf ist gleichzeitig eine ehemalige Königsstadt und landesweit für die Schönheit seiner Kalksteinformationen bekannt. In Ninh Binh wechseln Sie kurzzeitig Ihr Fortbewegungsmittel und unternehmen eine Bootstour zu den Grotten von Tam Coc. Haben Sie gewusst, dass Tam Coc übersetzt so viel bedeutet wie "drei Höhlen"? Im Ruderboot fahren Sie zu den eindrucksvollen Felsengrotten, die zu den schönsten der Welt zählen. Im Anschluss werden Sie zu Ihrem Hotel gebracht.

5. Tag - Ninh Binh - Halong (ca. 200 km)
Vorbei an weitläufigen Reisfeldern, die am Roten-Fluss-Delta angelegt sind, geht es weiter nach Halong. Nach der Ankunft in Halong erfolgt die Einschiffung auf die Dschunke. Erleben Sie von Bord aus die einzigartige Landschaft mit ihren 2.000 Inseln, die seit den 1990er-Jahren auch zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen.

6. Tag - Halong - Hanoi - Danang - Hoi An
Nach dem Frühstück an Bord verlassen Sie Halong. Im Anschluss erfolgen der Transfer zum Flughafen Hanoi und der Flug nach Danang. Nach der Ankunft werden Sie durch Ihre Reiseleitung in Empfang genommen und zu Ihrem Hotel nach Hoi An gebracht. Die Stadt besticht mit ihrer malerischen Lage direkt am Thu-Bon-Fluss. Vom 17. bis zum 19. Jh. galt sie unter den westlichen Kaufleuten als eine der führenden Hafenstädte Südostasiens. Mittlerweile hat sich Hoi An einen Namen als bekannte Schneiderstadt gemacht.

7. Tag - Hoi An
Am Vormittag unternehmen Sie einen Stadtrundgang durch die Altstadt Hoi Ans, die unter dem Schutz der UNESCO steht. Sie sehen die überdachte Japanische Brücke, die im 16. Jh. von der japanischen Gemeinde zu Handelszwecken erbaut wurde. Außerdem werfen Sie einen Blick auf den Chinesischen Tempel, der zu Ehren des Generals Quan Cong erbaut wurde, und das Handelshaus Phung Hung. Das fast komplett aus Holz errichtete Gebäude ist ein Paradebeispiel raffinierter Architektur aus dem 18. Jh. und weißt sowohl chinesische, japanische als auch vietnamesische Einflüsse auf. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Im Rahmen des Ausflugspakets können Sie an einer Fahrt zu einem kleinen Dorf am Ufer der Lagune von Tra Que teilnehmen. Hier unternehmen Sie eine kurze Radtour durch die Gemüse- und Gewürzplantagen und können die Menschen bei Ihrer täglichen Arbeit beobachten. Außerdem lernen Sie, wie landestypische Gerichte gekocht werden. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, die frisch zubereiteten Köstlichkeiten einmal selbst zu probieren. Schmecken auch Sie das exotische Aroma?

8. Tag - Hoi An - Danang - Hue (ca. 150 km)
Heute besuchen Sie das Cham-Museum in Danang, wo Sie einige der am besten erhaltenen Reliquien der Cham-Dynastie sehen werden, z. B. Gedenksteine und Dekorationsstücke. Anschließend geht es über den Hai-Van-Pass nach Hue. Der Pass stellt die natürliche Grenze und Wetterscheide zwischen dem Norden und dem Süden dar und wird auch gerne als "Wolkenpass" bezeichnet. Von oben haben Sie eine wundervolle Sicht auf die Küstenlinie Vietnams. Auf der weiteren Fahrt passieren Sie die traumhaften weißen Sandstrände von Lang Co, ein Anblick wie aus dem Bilderbuch! In Hue angekommen unternehmen Sie eine Fahrt mit der Fahrradrikscha durch die historische Stadt. Eine Hauptattraktion der Stadt ist die königliche Zitadelle. Die alte Kaiserstadt wurde im frühen 19. Jh. errichtet und der Verbotenen Stadt in Peking nachempfunden. Im Rahmen des Ausflugspakets haben Sie später die Möglichkeit, an einem besonderen "königlichen" Abendessen in einem typisch vietnamesischen Restaurant teilzunehmen.

9. Tag - Hue
Am Vormittag besichtigen Sie ein typisches Gartenhaus, das nach den Regeln der Geomantie erbaut wurde. Dabei stehen der spezielle Charakter eines bestimmten Orts und dessen Wirkkraft auf den menschlichen Geist und die Seele im Mittelpunkt. Danach erwartet Sie das Wahrzeichen der Stadt: die Thien-Mu-Pagode, ein buddhistisches Kloster am Nordufer des Parfümflusses. Mit ihren sieben Stockwerken steht sie an erster Stelle der höchsten Pagoden Vietnams. Im Anschluss steht eine weitere Bootsfahrt auf dem Programm. Sie fahren auf dem idyllischen Parfümfluss zum Grab von Kaiser Minh Mang aus der Nguyen-Dynastie. Sie fragen sich, wie der "Fluss der Wohlgerüche" zu seinem interessanten Namen gekommen ist? Auf der Wasseroberfläche treiben stets Blüten und Pollen und das Gewässer dient auch dem Transport von Edelhölzern wie z. B. Zimtbäumen oder Sandelholz. Zum Abschluss des Tages geht es noch auf den quirligen Dong-Ba-Markt, auf dem zahlreiche Stände mit allen erdenklichen Waren zum Stöbern einladen.

10. Tag - Hue - Ho-Chi-Minh-Stadt
Heute erfolgen der Transfer zum Flughafen und der Flug nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Nach der Ankunft nimmt Sie Ihre Reiseleitung in Empfang und Sie starten zu einer Stadtrundfahrt durch das ehemalige Saigon. Die Stadt wurde einst auf dem Gebiet einer alten Khmer-Stadt erbaut und galt bis ins 17. Jh. als sehr dünn besiedeltes Gebiet. Heutzutage lässt sich das nur noch erahnen, denn die südliche Metropole hat sich neben Hanoi zu einer der größten Städte des Landes entwickelt. Sie sehen die Hauptpost, den wohl schönsten Kolonialbau aus dem 19. Jh. Ebenso sehenswert sind die Kathedrale Notre Dame und der Palast der Wiedervereinigung. Am Nachmittag besuchen Sie das Kriegsmuseum und den Bezirk Cholon, das "Chinatown" von Ho-Chi-Minh-Stadt. Hier dürfen Sie sich einen Bummel über den Binh-Tay-Markt und einen Abstecher zur Thien-Hau-Pagode auf keinen Fall entgehen lassen.

11. Tag - Ho-Chi-Minh-Stadt - Ben Tre - Ho-Chi-Minh-Stadt (ca. 80 km)
Am Morgen geht es weiter nach Ben Tre, die Provinz der Kokosnüsse. Mit einem Boot unternehmen Sie einen Bootsausflug auf dem gleichnamigen Fluss, bei dem Sie das Leben der einheimischen Menschen näher kennenlernen. Immer wieder bleiben Sie kurz stehen, um das bunte Treiben entlang des Flusses besser beobachten zu können. Haben auch Sie schon einmal gesehen, wie mühevoll Süßwaren aus Palmzucker hergestellt werden? In Cai Son gehen Sie von Bord und genießen eine Fahrt im Motorradtaxi durch weitläufige Reisfelder und wunderschöne Landschaften, bevor Sie ein Mittagessen einnehmen. Am Nachmittag treten Sie in einem traditionellen Sampan-Boot den Rückweg durch schmale Seitenarme des Flusses an. Anschließend Rückfahrt nach Ho-Chi-Minh-Stadt.

12. Tag - Ho-Chi-Minh-Stadt - Cu Chi - Ho-Chi-Minh-Stadt (auf Wunsch, ca. 120 km)
Der Tag steht Ihnen zur freien Verfügung. Auf Wunsch können Sie im Rahmen des Ausflugspakets an einem Ausflug nach Cu Chi teilnehmen. Dort besuchen Sie das berühmte Tunnelsystem, das dem Vietcong in den Indochina-Kriegen als unterirdisches Operationsgebiet diente. Abends Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Frankfurt.

13. Tag - Ankunft in Deutschland